Die Stunde der Wahrheit naht
ProSieben
Es geht nun ans Eingemachte bei den Sondierungen von SPD, Grünen und FDP. Bis Freitag soll eine Entscheidungsgrundlage stehen, ob Koalitionsverhandlungen aufgenommen werden sollen.
Bei den Sondierungen über ein mögliches gemeinsames Regierungsbündnis aus SPD, Grünen und FDP könnten schon am Freitag wegweisende Entscheidungen getroffen werden. Die «Stunde der Wahrheit» stehe bevor, sagte FDP-Generalsekretär Volker Wissing am Dienstag in Berlin. Er sprach von einem Lackmustest. Ziel sei es, bis zum Freitag eine «Entscheidungsgrundlage» zu erstellen, ob den jeweiligen Gremien die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen empfohlen werden könne. Es gehe nun darum, die großen Fragen zu klären.
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil sagte, alle relevanten Themen seien nun diskutiert worden. «Wir haben uns gemeinsam auf den Weg gemacht. Das ist gut gelungen.» Es gebe aber noch viel Strecke zu bewältigen und die eine oder andere Hürde. Die Aufgaben seien nicht zu klein, sagte Klingbeil, der sich zugleich zuversichtlich zeigte. Er glaube, «das kann was Gutes werden».
Am Mittwoch und Donnerstag sollen die Generalsekretäre der Parteien und ihre Mitarbeiter miteinander sprechen. In dieser Zeit weilt SPD-Kanzlerkandidat und Finanzminister Olaf Scholz in Washington.
Grünen-Bundesgeschäftsführer Michael Kellner sprach von sehr intensiven Gesprächen. «Wir haben uns nicht gegenseitig die Parteiprogramme vorgelesen.» Es sei vielmehr darum gegangen, die Probleme des Landes zu lösen. Die Menge an Gemeinsamkeiten sei größer geworden, die Menge an Unterschieden kleiner. Es blieben aber noch Sachen zu klären. «Es ist ja schon nicht immer einfach, Lösungen zwischen zwei Parteien zu finden, aber dass wir zwischen drei Parteien Brücken bauen wollen - das war spürbar.»