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Der nicht zu fassende Einbruch des Hamburger SV

Der nicht zu fassende Einbruch des Hamburger SV

n-tv
Sunday, November 24, 2024 07:25:22 AM UTC

Eine Punkteteilung hilft in der Krise normalerweise keinem Klub. Aber der FC Schalke 04 kann mit dem 2:2 beim Hamburger SV sehr gut leben, weil die Mannschaft Moral zeigt. Anders die Gastgeber, bei denen sich die Lage weiter zuspitzt. Der Trainer wirbt indes für sich.

Eigentlich war alles bereitet, um der Krise einen mächtigen Tritt in den Hintern zu verpassen. Der Hamburger SV war im Duell der taumelnden Traditionsvereine auf dem besten Wege, sich selbst zu erlösen und den Druck von Trainer Steffen Baumgart zu nehmen. Zumindest ein bisschen. Der war in den vergangenen Tagen medial angezählt worden. Sieg oder Arbeitsamt, auf diese kurze und radikale Formel ließ sich die Stimmung um den Coach verdichten. Nun hat das alles nicht geklappt. Nicht der Tritt in den Hintern, nicht die Erlösung, nicht der Sieg. Vor eigenem Publikum verspielte der HSV eine 2:0-Führung und teilte am Ende die Punkte (2:2).

Bleibt die Frage: Was wird nun aus Baumgart? Muss der als riesiger Hoffnungsträger im Februar dieses Jahres angetretene Trainer nun schon wieder den Hut, Pardon, seine Mütze nehmen? Und was dann? Wer soll das Ruder übernehmen und die große Sehnsucht nach der Rückkehr in die 1. Liga stillen? Gute Frage. Zu viele Trainer hat der HSV in den vergangenen Jahren gefressen, darunter bekannte Namen. Namen, die woanders erfolgreiche Arbeit geleistet hatten. Baumgart selbst geht nun offenbar nicht von einer Entlassung aus und betrieb nach der großen Enttäuschung am Samstagabend, die die Fans mit wütenden Pfiffen quittierten, reichlich Eigenwerbung. Bei Sky sagte er: "Ich fühle das absolute Vertrauen. Ich fühle mich stark genug, die Situation zu lösen." Dass seine Bosse um Stefan Kuntz nicht reden wollten, wollte er nicht als schlechtes Zeichen werten: "Dass sie vielleicht mal die Emotionen rausnehmen wollen, ist doch auch klar."

Es gibt viel zu analysieren in Hamburg. Und zu hinterfragen. Etwa ob Baumgarts Meinung, dass die Leistung der Mannschaft in der ersten Halbzeit "sehr, sehr gut" gewesen sei, mehrheitsfähig ist. Die erste halbe Stunde war eigentlich eher zäh. Der HSV war zwar am Drücker, aber die Angriffsversuche waren zaghaft und konnten von den taktisch sehr disziplinierten Gästen gut verteidigt werden. Und so brauchte es einen Freistoß, um die Schalker zu knacken. Marco Richter setzte den Schuss gegen die Laufrichtung von Justin Heekeren an und traf (29.). Und es dauerte nur Sekunden, ehe es 2:0 stand. Ransford-Yeboah Königsdörffer schnappte sich einen katastrophalen Rückpass von Ron Schallenberg auf Torwart Justin Heekeren und schob lässig ein.

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