"Das war der Tod des Wohnungsbaus"
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Kaufpreise sinken. Baugenehmigungen gehen drastisch zurück. Mieten steigen. Der Immobilienmarkt rutscht in eine Krise, ausgelöst durch die Inflation und die Zinserhöhungen. Die eigentlichen Ursachen liegen aber tiefer, sagt Immobilienexperte Reiner Braun von Empirica. Gegenmaßnahmen sind schwierig, aber möglich.
Kaufpreise sinken. Baugenehmigungen gehen drastisch zurück. Mieten steigen. Der Immobilienmarkt rutscht in eine Krise, ausgelöst durch die Inflation und die Zinserhöhungen. Die eigentlichen Ursachen liegen aber tiefer, sagt der Vorstandschef des auf Immobilien spezialisierten Analyse- und Beratungsunternehems Empirica, Reiner Braun. Gegenmaßnahmen sind schwierig, aber möglich.
ntv.de: Die Kaufpreise für Wohnimmobilien sind im vergangenen Jahr erstmals seit zehn Jahren gefallen. Wo stehen wir in der Entwicklung des Immobilienmarktes? Ist die oft zitierte Blase geplatzt, ist die lange Boomphase endgültig zu Ende?
Reiner Braun: Das kommt darauf an, von welcher Boomphase, welchem Marktzyklus wir gerade sprechen. Der Nachfragezyklus ist ja ungebrochen, der Bedarf an Wohnungen ist nach wie vor bei Weitem nicht gedeckt und er steigt weiter. Gleichzeitig ist der Angebotszyklus allerdings definitiv vorbei. Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen wird nicht nur den von der Bundesregierung angestrebten Zielwert von 400.000 pro Jahr nicht erreichen, sondern auch im Vergleich zu den 300.000, die wir zuletzt hatten, stark zurückgehen.
Der Softwarekonzern SAP möchte umstrukturieren und macht seinen Mitarbeitern attraktive Angebote, um das Unternehmen zu verlassen. Die Programme schlagen anscheinend voll ein, denn Tausende interessieren sich einem Bericht zufolge für einen Abgang. Doch nicht für alle könnte der Wunsch in Erfüllung gehen.
Von Kreditnehmern ersehnt, von Sparern befürchtet: Die Euro-Währungshüter steuern nach einer Serie von Zinserhöhungen im Kampf gegen die Inflation auf eine erste Zinssenkung zu. Volkswirte und Analysten rechnen fest damit, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) heute eine Verringerung der Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte beschließen wird.