
Conti spaltet die Zulieferersparte ab - Fokus auf Reifengeschäft
n-tv
Der DAX-Konzern Continental kehrt zu seinen Ursprüngen zurück. Im kommenden Jahr wollen die Hannoveraner den Bereich um Elektronik, Bremsen und Innenausstattung abspalten und das Reifengeschäft wieder ins Zentrum rücken.
Der Reifenhersteller und Autozulieferer Continental will sich von seiner schwächelnden Autozuliefersparte trennen. Die Automotive-Sparte unter anderem mit Elektronik, Bremsen und Innenausstattung soll über einen sogenannten reinen Spin-Off an der Börse abgegeben werden, wie der Conti-Vorstand um Chef Nikolai Setzer entschied. Aufsichtsrat und Hauptversammlung müssen das Vorhaben im kommenden Jahr noch absegnen. Bis Ende 2025 soll der Spin-Off dann abgeschlossen sein. Im Konzern bleibt das lukrative Reifengeschäft, die Kunststoff- und Kautschuk-Sparte ContiTech soll noch stärker auf Kunden aus der Industrie ausgerichtet werden.
Conti hatte in den vergangenen Jahren schon vor der aktuell schwachen Branchenlage im konjunkturanfälligen Zuliefergeschäft an die Autobauer immer wieder rote Zahlen geschrieben. Derzeit läuft ein rigoroses Sparprogramm, das die jährlichen Kosten ab dem kommenden Jahr um 400 Millionen Euro drücken soll. Dafür kappt Conti in der Verwaltung rund 5400 Stellen. Darüber hinaus wird bei Forschung und Entwicklung gespart - insgesamt fallen so 7150 Jobs weg. Das soll die Sparte wieder sicher in die Gewinnzone führen, damit sie auf eigenen Beinen stehen kann und für Investoren attraktiv wird.
Bei einem reinen Spin-Off bekommen die Aktionäre neue Aktien des abzuspaltenden Teils einfach ins Depot gebucht und können dann entscheiden, ob sie dabeibleiben oder Anteile verkaufen. Geld fließt dem Conti-Konzern durch solch ein Verfahren nicht zu.
