
Bundesregierung greift in Bieterkampf um ProSiebenSat.1 ein
n-tv
Zwei ausländische Bieter sind an der Mediengruppe ProSiebenSat.1 interessiert. Die Bundesregierung beobachtet den Bieterkampf genau - weil es auch um Medienvielfalt geht. Der Sohn von Italiens verstorbenem Premier Berlusconi führt deshalb Gespräche in Berlin.
Der Bieterkampf um ProSiebenSat.1 beschäftigt nun auch die Bundesregierung: "Ich habe Pier Silvio Berlusconi zu einem Gespräch ins Bundeskanzleramt eingeladen, um über seine Pläne zu sprechen", sagte Kulturstaatsminister Wolfram Weimer der Nachrichtenagentur Reuters. Er sei mit den Verantwortlichen von ProSiebenSat.1 im Austausch über eine mögliche Übernahme durch die italienische Holding MediaForEurope (MFE), an der Berlusconi maßgeblich beteiligt ist.
"Deutschland braucht starke private, unabhängige Fernsehgruppen, sie sind für die Medien- und Meinungsvielfalt von zentraler Bedeutung", sagte Weimer zur Begründung für seine Einladung. "Ein Eigentümerwechsel bei einer Mediengruppe wie ProSiebenSat.1 wäre weit mehr als ein normaler Vorgang. Die mögliche Übernahme würde das mediale Machtgefüge unseres Landes beeinflussen", betonte er gegenüber Reuters. Weimer formulierte klare Bedingungen: "Ein Eigentümerwechsel darf nicht zu einer Einschränkung der journalistischen Unabhängigkeit führen. Medienmacht ist niemals neutral - wer sie kauft, trägt politische Verantwortung", fügte er hinzu.
