Beamte als Wahlkampfhelfer
Süddeutsche Zeitung
Immer wieder müssen sich Minister gegen Vorwürfe wehren, sie nutzten ihr Haus für Parteizwecke - nun ist es SPD-Kanzlerkandidat Scholz.
Am Anfang dieser Woche sitzt der SPD-Co-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans in einem Hotel nahe des Frankfurter Hauptbahnhofs und will über Steuern reden. Er warte auf seinen Gesprächspartner, sagt er am Telefon. Nein, nicht auf Olaf Scholz, den Kanzlerkandidaten. Sondern auf den früheren Botschafter der Schweiz. Mit dem habe er einst als Finanzminister von Nordrhein-Westfalen hart gefochten um Steuern; inzwischen seien sie so eng befreundet, dass sie einen Podcast aufnehmen - über Steuern. Das klänge entspannt, wäre da nicht noch die Frage, apropos Steuern, wer das Steuerkonzept für die SPD rechnet: das Bundesfinanzministerium, das der Kandidat Scholz leitet - oder die Partei?More Related News