BASF hält Betrieb auch bei Gasnot für möglich
n-tv
Bei einem akuten Gasmangel drohen der Chemiebranche ernste Probleme - und damit auch dem weltweiten Marktführer BASF. Trotz der Krise gibt man sich in Ludwigshafen aber vorsichtig zuversichtlich: Sollte die letzte Notfallstufe ausgerufen werden, bliebe wohl genug Erdgas für einen reduzierten Betrieb.
Der weltgrößte Chemiekonzern BASF rechnet auch im ungünstigen Fall mit genügend Erdgas für den Weiterbetrieb des Stammwerks in Ludwigshafen - zumindest im eingeschränkten Umfang. "Sollte die Bundesregierung die dritte und letzte Notstandsstufe ausrufen, gehen wir derzeit davon aus, dass BASF noch ausreichend Erdgas erhalten würde, um den Betrieb am Standort Ludwigshafen mit reduzierter Last aufrechtzuerhalten", sagte Konzernchef Martin Brudermüller anlässlich der Vorlage detaillierter Zahlen zum zweiten Quartal.
BASF spielt nach seinen Worten eine wichtige Rolle als Lieferant für alle möglichen Ausgangsstoffe für Industrie und Landwirtschaft und geht davon aus, dass dies berücksichtigt wird. Er könne aber nicht sagen, was in Extremfällen am Standort Ludwigshafen passiere. "Wir gehen aber davon aus, dass wir es schaffen und dass wir nicht in die Abstellung kommen, aber garantieren kann es keiner", sagte der BASF-Manager. Ende April hatte er bereits gesagt, dass der Betrieb in Ludwigshafen notfalls heruntergefahren werden muss.
Hintergrund sind die gedrosselten Erdgaslieferungen aus Russland. "Wenn die Erdgasversorgung nicht unter etwa die Hälfte unseres maximalen Bedarfs fällt, können wir den Verbund in Ludwigshafen mit reduzierter Last weiterbetreiben", sagte Brudermüller und bezeichnete den Standort als "größten Erdgasverbraucher in Deutschland". Zuversichtlich sei er mit Blick auf Schwarzheide. Der Standort in Brandenburg ist der zweitgrößte des Konzerns in Deutschland. Dort könnte das Unternehmen den kompletten Strom- und Dampfbedarf mit Heizöl erzeugen. In Ludwigshafen ließen sich durch den Einsatz von Heizöl etwa 15 Prozent der dafür benötigten Erdgasmenge einsparen.
In den Chefetagen der deutschen Unternehmen kühlt sich die Zuversicht beim Blick auf die Konjunktur wieder etwas ab. Die Firmen beurteilten ihre Lage wieder etwas trüber als zuletzt. Neue Bestellungen gehen weiter nur zögerlich ein. Dennoch sehen die Experten die Erholung intakt - nur eben sehr verhalten.
Die totale Kontrolle: Mit dem Sozialkreditsystem werden die Menschen in China kontinuierlich bewertet. Wer negativ auffällt oder Schulden hat, landet auf der schwarzen Liste und darf zum Beispiel keine Flug- oder Schnellzug-Tickets kaufen. Doch das System ist noch lange nicht flächendeckend eingeführt.