Angst vor Bankenkrise setzt US-Börsen unter Druck
n-tv
Anhaltende Schieflagen und Kurseinbrüche im US-Bankensektor verhageln den Anlegern den Appetit auf Aktien. Zweistellige Kursstürze gleich mehrerer Regionalbanken sorgen dafür, dass der US-Leitindex Dow Jones Industrial seine jüngste Schwäche fortsetzt.
Erneute Sorgen vor einer Ausweitung der Bankenkrise in den USA haben der Wall Street Abgaben beschert. So suchen zwei weitere Regionalbanken nach Alternativen für ihr Geschäft. Dies befeuerte die Bedenken, dass die Bankenkrise noch nicht ausgestanden ist, hieß es von einem Marktbeobachter. Der Banken-Index im S&P-500 war mit einem Minus von 2,7 Prozent Tagesverlierer. Aber auch die am Vorabend bekannt gegebene Zinsentscheidung der US-Notenbank stand weiter im Blickpunkt.
Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 0,9 Prozent auf 32.128 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,7 Prozent nach unten. Der Nasdaq-Composite verzeichnete ein Minus von 0,5 Prozent. Dabei gab es 869 (Mittwoch: 1.130) Kursgewinner und 2.108 (1.841) -verlierer. Unverändert schlossen 88 (124) Titel.
Die Fed hatte ihren Leitzins am Mittwoch wie erwartet um weitere 25 Basispunkte nach oben genommen und zudem signalisiert, dass sie eine Pause im Zinserhöhungskurs einlegen könnte, um die Wirkungen der bisherigen Straffung der Geldpolitik zu beobachten. Eine Entscheidung über eine Zinspause soll allerdings erst auf der Sitzung im Juni fallen. In Europa ist die Europäische Zentralbank (EZB) der US-Notenbank gefolgt und hat ihren Leitzins ebenfalls um 25 Basispunkte angehoben. Zudem hat sie weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt. Auch dies war am Markt weithin erwartet worden. "Die US-Notenbank steckt in der Klemme. Wäre dies vor Covid geschehen und die Inflation kein Problem, würde die Fed über Zinssenkungen oder eine Verlangsamung des Quantitative Tightening (QT) oder dessen Beendigung sprechen. Aber jetzt haben sie ein Inflationsproblem, mit dem sie umgehen müssen", sagte Michael Lebowitz, Portfolio-Manager bei RIA Advisors.
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