An vielen Flughäfen geht heute nichts
n-tv
Die Gewerkschaft Verdi legt mit einem Warnstreik weite Teile des deutschen Luftverkehrs lahm. Frankfurt, München und weitere Flughäfen stellen den regulären Betrieb teilweise ein - mit Folgen nicht nur auf zigtausende Fluggäste, sondern auch die Münchner Sicherheitskonferenz.
An mehreren deutschen Flughäfen ist ein ganztägiger Warnstreik von Verdi angelaufen. Der Arbeitskampf habe begonnen, sagte ein Gewerkschaftssprecher in Hannover. Der Airportverband ADV rechnet bis Freitagabend mit dem Ausfall von rund 2340 Flügen und rund 295.000 betroffenen Passagieren. Der Streik in Frankfurt, München, Stuttgart, Hamburg, Dortmund, Hannover und Bremen startet teilweise schon mit der Nachtschicht am Donnerstag ab 21 oder 22 Uhr und führte noch am Donnerstagabend zu ersten Flugausfällen.
An den meisten der betroffenen Airports kommt der reguläre Flugbetrieb faktisch zum Stillstand, nur einzelne Flüge oder Sonderverbindungen finden statt. Verdi hat in drei laufenden Tarifkonflikten gleichzeitig die Beschäftigten zum Ausstand gerufen, um den Druck zu erhöhen. Die Lufthansa stellt den Flugbetrieb an ihren Drehkreuzen Frankfurt und München am Freitag komplett ein und streicht insgesamt über 1300 Flüge. Airlines und Flughäfen sprechen von einer beispiellosen Eskalation.
"Hiermit überspannt Verdi den Bogen völlig und trägt den Tarifkonflikt auf dem Rücken der Passagiere aus", argumentiert der Präsident der Luftfahrtlobby BDL, Jost Lammers. "In unzumutbarer Weise soll ein ganzes Land vom internationalen Luftverkehr abgeschnitten werden", monierte auch der Flughafenverband ADV. Die Passagiere würden zum "Spielball der Verdi-Streiktaktik". Verdi hat Beschäftigte im öffentlichen Dienst, das Bodenpersonal und die Belegschaft bei der Luftsicherheit zum Streik aufgerufen.
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