Airbus baut derzeit nur "Gleiter", weil Teile fehlen
n-tv
Die Zulieferer kommen nicht hinterher: Airbus würde gerne mehr Flugzeuge fertigstellen, kann aber nicht. Schuld sind "Schwierigkeiten in der Lieferkette". Der europäische Konzern schraubt die Produktionserwartungen daher zurück. Umsatz und Gewinn sacken ab.
Engpässe bei wichtigen Zulieferern durchkreuzen die Produktionspläne von Airbus. Der weltgrößte Flugzeugbauer rechnet deshalb in diesem Jahr nur noch mit der Auslieferung von 700 statt 720 Verkehrsflugzeugen, wie Airbus in Toulouse mitteilte. Auch dürfte der Produktionsausbau bei den gefragten Mittelstreckenjets aus der A320neo-Familie langsamer vorankommen: Die Zahl von 65 Maschinen pro Monat werde erst Anfang 2024 erreicht und damit ein halbes Jahr später als bisher gedacht, sagte Konzernchef Guillaume Faury. Bis Mitte des Jahrzehnts will er die Produktion der Reihe aber weiterhin auf monatlich 75 Jets steigern.
"Die Schwierigkeiten in der Lieferkette zwingen uns, den Prozess des Hochfahrens anzupassen", sagte Faury. So stünden viele praktisch fertige Flugzeuge vor den Werken des DAX-Konzerns, denen nur noch die Triebwerke fehlten. "Wir bauen derzeit Gleiter." Das zeige, dass der Hersteller derzeit eigentlich mehr Maschinen fertigen könnte, doch die Zulieferer kämen nicht hinterher.
Zuletzt baute Airbus monatlich etwa 50 Maschinen aus der A320neo-Familie. Deren Triebwerke kommen entweder von CFM oder von Pratt & Whitney. Das Triebwerk von CFM kommt in ähnlicher Form auch bei Boeings Mittelstreckenjet 737 Max zum Einsatz. Der US-Konzern Boeing hatte zuletzt ebenfalls fehlende Triebwerkslieferungen als wichtigsten Engpass genannt.
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