Afrikanische Union: Putin bereit zum Getreide-Export
ProSieben
Nach einem Spitzentreffen mit Vertretern der Afrikanischen Union signalisiert Russlands Präsident Putin seine Bereitschaft, den Export von Getreide aus der Ukraine zu ermöglichen. Verantwortung für die Getreideblockade weist er strikt zurück.
Russlands Präsident Wladimir Putin ist nach Angaben der Afrikanischen Union bereit, den Export von Getreide aus der Ukraine nach Afrika zu ermöglichen. Dies teilte der Präsident der Afrikanischen Union (AU), Macky Sall, nach einem Treffen mit Putin am Freitag in Sotschi auf Twitter mit. Russland sei weiterhin bereit, den Export von Weizen und Düngemitteln auf den afrikanischen Kontinent zu gewährleisten.
Sall forderte "alle Partner auf, die Sanktionen für Weizen und Düngemittel aufzuheben." Aus dem Tweet ging nicht hervor, ob die Aufhebung der Sanktionen eine Kondition Putins für die Aufhebung der Getreideblockade sei.
Putin wies jede Verantwortung Moskaus für die Getreideknappheit auf dem Weltmarkt zurück. Die Krise habe schon vor dem Krieg in der Ukraine begonnen, den Putin nach seiner Sprachregelung eine militärische Spezialoperation nannte.
Sall hatte am Freitag eine Aufhebung der Ausfuhrblockade gefordert, um eine Hungerkatastrophe in Afrika abzuwenden, von der 60 Millionen Menschen in der Sahelzone betroffen sein könnten. Russland und die Ukraine gehören zu den wichtigsten Weizenlieferanten Afrikas. Durch den Krieg kommt das Getreide aber nicht mehr an. Der Vorsitzende der AU-Kommission, Moussa Faki Mahamat, der ebenfalls an dem Treffen teilnahm, betonte die Blockade habe schon heute "verheerende wirtschaftliche und sozioökonomischen Auswirkungen".