Zwischen Norwegen und Katar fliegen die Fetzen
n-tv
Norwegens Verbandspräsidentin Klaveness liefert auf dem FIFA-Kongress einen kraftvollen Aufruf zur Verteidigung der Menschenrechte in Katar - und wird dafür von mehreren Seiten kritisiert. FIFA-Präsident Gianni Infantino verteidigt den WM-Gastgeber und kandidiert für eine dritte Amtszeit.
Die norwegische Verbandspräsidentin Lise Klaveness hat den Fußball-Weltverband FIFA für die WM-Vergabe an Katar harsch kritisiert. "Die WM wurde von der FIFA auf eine inakzeptable Art und Weise vergeben, und das hatte inakzeptable Folgen", sagte die 40-Jährige bei ihrer bemerkenswerten Wortmeldung auf dem 72. FIFA-Kongress in Doha: "Menschenrechte, Gleichheit, Demokratie und das Kerninteresse des Fußballs waren nicht in der Startelf. Diese Basisrechte wurden vom Feld auf die Ersatzbank geschoben."
Die FIFA müsse für die "verletzten Migranten an den WM-Baustellen, für die Familien der (in Katar, d. Red) verstorbenen Arbeiter sorgen", so Klaveness: "Es gibt keinen Platz für Gastgeber, die nicht die Sicherheit der WM-Arbeiter sicherstellen. Keinen Platz für Führungsfiguren, die keine Frauenspiele ausrichten. Keinen Platz für Ausrichter, die nicht die Sicherheit und den Respekt für die LGBQT-Plus-Bewegung gewährleisten."
Der Weltverband sei die Themen zwar angegangen, aber nur auf Druck von außen und auch nicht ausreichend. "Die Zeit zu handeln ist jetzt. Die FIFA muss das tun, was sie soll - vorweggehen. Nachhaltige Werte in alle Entscheidungen einbeziehen, Transparenz einführen, null Toleranz in Sachen Korruption und das Spiel für die Frauen fördern", sagte Klaveness. Bei weiterem "Wegschauen" seien die Stadien schon bald leer.
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