Zecken breiten sich in neuen Gebieten aus
ZDF
Zecken breiten sich bundesweit in immer mehr Gebieten aus. Die Zahl der FSME-Fälle in Deutschland für 2021 ist zurückgegangen.
Zecken machen sich in Deutschland in immer mehr Regionen breit. Das heißt: Vorsicht. Denn Zecken übertragen etwa Krankheiten wie FSME. Experten stellten am Dienstag bei einer Pressekonferenz der Universität Hohenheim in Stuttgart neue Forschungsergebnisse vor. Demnach werden etwa in Höhenlagen von 500 bis 700 Metern zunehmend FSME-Fälle registriert.
Die Forscher gehen jedoch auch davon aus, dass es den Zecken in den tiefer gelegenen Gebieten zunehmend zu warm ist.
Die Zahl der bundesweit registrierten FSME-Erkrankungen ging im vergangenen Jahr zwar deutlich zurück - laut aktuellen Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) von 712 auf 417. Das sei aber immer noch ein vergleichsweise hoher Wert, betonte Gerhard Dobler, Leiter des Nationalen Konsiliarlabors FSME am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München.
Die Zahl schwankt von Jahr zu Jahr unter anderem je nach Witterung und Freizeitverhalten deutlich. Demnach habe etwa auch die Coronapandemie einen Einfluss auf den Wert genommen. Bereits jetzt seien Zecken in Deutschland sehr aktiv, so die Parasitologin Ute Mackenstedt von der Uni Hohenheim.
Das Robert Koch-Institut weist immer mehr FSME-Risikogebiete aus - zuletzt etwa Kreise in Brandenburg, Sachsen und Nordrhein-Westfalen. 175 solcher Risikogebiete gibt es bereits in Deutschland - bundesweit sind mehr als 40 Prozent aller Kreise betroffen.
Wo das Infektionsrisiko besonders hoch ist:
Auch wenn dort nach wie vor die meisten Menschen an FSME erkranken, sank die Zahl der FSME-Fälle vor allem in Bayern und Baden-Württemberg im Jahr 2021. In weiter nördlich gelegenen Bundesländern wie Sachsen und Niedersachsen wurde hingegen kein Rückgang verzeichnet. FSME breite sich in Norddeutschland zunehmend aus, sagte Dobler. Es brauche deshalb mehr Forschung und eine Anpassung der Impfstrategie.