Wohlfahrtsverbände gründen Landesarmutskonferenz
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Burg (dpa/sa) - Mit einer neugegründeten Landesarmutskonferenz wollen Wohlfahrtsverbände, Gewerkschaften, wissenschaftliche Institutionen und Vereine in Sachsen-Anhalt Armut und sozialer Ungleichheit entgegenwirken. Ziel des Bündnis ist es, das Thema Armut an die Öffentlichkeit zu bringen, Lösungswege aufzuzeigen und diese von der Politik einzufordern, wie die Initiatoren am Mittwoch mitteilten. 30 Mitglieder riefen das Netzwerk demnach am Mittwoch in Burg (Landkreis Jerichower Land) ins Leben und wählten einen Sprecherrat.
Zu den Gründungsmitgliedern gehören die Landesverbände der Arbeiterwohlfahrt (AWO), des Roten Kreuzes (DRK) und des Paritätischen Wohlfahrtsverbands. Auch der Gewerkschaftsbund Sachsen-Anhalt und die Hochschule Magdeburg-Stendal sind Teil des Bündnis. "Armut in einem Sozialstaat und einem reichen Land ist ein gesellschaftliches Problem", heißt es in der Gründungserklärung der Konferenz. Schuld seien strukturelle und institutionelle Rahmenbedingungen.
"Die Folgen für Menschen aller Altersgruppen sind inakzeptabel: die Tafeln verfremden zur Regelversorgung statt der Nothilfe/ Lebensmittelrettung, Bildungsgerechtigkeit wird zur Illusion, Alter zur Armutsfalle, Gesundheit zum Luxusgut und der unaufschiebbare Klimaschutz zur gesellschaftlichen Zerreißprobe", heißt es weiter.
Nach Angaben des Bündnis sind in Sachsen-Anhalt rund 430 000 Menschen und damit jeder fünfte Bürger von Armut betroffen. Im Bundesvergleich stehe das Land damit an vorletzter Stelle. Es sei wichtig, die Perspektive der Betroffenen stärker in den Vordergrund zu stellen, erklärte AWO-Vorständin Steffi Schünemann. "Ihre Beteiligung an Lösungen und ihre Erfahrungen sind maßgeblich, wenn es darum geht, Strukturen und Gesetze auf ihre Wirksamkeit gegen Armutsbekämpfung hin zu bewerten. Armut in Statistiken abzubilden, reicht nicht."
Colditz (dpa/sn) - Mehrere Sturzfluten nach Starkregen haben die Feuerwehr in Colditz (Landkreis Leipzig) am Samstagabend in Atem gehalten. Es seien Dutzende Keller vollgelaufen und Grundstücke überspült worden, sagte Stadtwehrleiter Steffen Schmidt am Sonntag. Die Keller im Ortsteil Podelwitz seien derzeit unbewohnbar, auch der Strom musste in einigen Haushalten abgestellt werden. Die Feuerwehr sei derzeit noch für die Nacharbeitung vor Ort. Zudem sei die Durchfahrt zu zwei Stadtteilen wegen der Regenmassen für einige Stunden gesperrt worden. Verletzt wurde aber nach ersten Angaben niemand. Am Sonntag hatte sich Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) in Colditz ein Bild von der Lage gemacht.
Die Europawahl rückt näher, doch nur wenige der Spitzenkandidaten deutscher Parteien sind den Wählern bekannt. Dabei haben die aussichtsreichsten Männer und Frauen je ihre ganz eigene spannende Ausgangslage: Zwei Frauen haben Aussichten auf den deutschen Kommissar-Posten, eine steht Kanzler Scholz nur auf den Wahlplakaten sehr nah, einer fordert CSU-Chef Söder heraus, drei wären echte Newcomer im Europaparlament. Und einer tritt im Wahlkampf nicht mehr auf. ntv.de stellt die Kandidaten und Kandidatinnen vor.
Nersingen (dpa/lby) - Im Landkreis Neu-Ulm mussten wegen des Hochwassers zwei Erstanlaufstellen für Geflüchtete evakuiert werden. Wie das Landratsamt Neu-Ulm mitteilte, werden rund 200 Menschen aus einer Unterkunft in Nersingen in die Halle der Berufsschule in Neu-Ulm gebracht. Es werde befürchtet, dass Wasser in die Halle in Nersingen eindringen könnte. Die Notunterkunft in der Fuggerhalle in Weißenhorn sei bereits vorsichtshalber in den Vöhringer Stadtteil Illerberg verlegt worden. Zwar war die Halle in Weißenhorn selbst nicht vom Hochwasser betroffen, allerdings sei der Parkplatz überflutet worden. In der neuen Unterkunft in Illerberg befinden sich den Angaben nach zehn Menschen.
Stendal (dpa/sa) - In Stendal ist eine Postbotin von einem Hund gebissen worden. Die 41-Jährige wollte am Freitagabend einen Fehler in der Paketzustellung klären, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Als sie mit der Grundstücksbesitzerin sprach, kam der Kaukasische Schäferhund aus der Wohnung und biss die Postbotin unvermittelt in Gesäß und Hüfte. Eine Kollegin der Frau versorgte die Verletzungen zunächst, danach ging es ins Krankenhaus. "Die Besitzerin des Hundes entschuldigte sich bei der Zustellerin, wird als Halterin des beißenden Hundes trotz dessen als Beschuldigte im Strafverfahren geführt", so die Polizei.
Ravensburg (dpa/lsw) - Im Landkreis Ravensburg hat es seit Freitag rund 1100 Unwetter-Einsätze gegeben. Mehr als 230 Not- und Rettungskräfte seien im Einsatz, teilte der Landkreis am Sonntag mit. Der Schwerpunkt habe sich vom Allgäu in das Schussental verlagert. Es gelte weiterhin eine sehr hohe Hochwassergefährdung. Aktuell würden aber die Pegelstände in der Argen und der Schussen sinken. Die Lage bleibe weiterhin angespannt.
Offenbach (dpa/th) - Der Deutsche Wetterdienst warnt aktuell für den Kreis Altenburger Land vor starken Gewittern. Es bestehe am Sonntagmittag die Gefahr von Blitzeinschlägen, umstürzenden Bäumen, raschen Überflutungen oder auch Hagelschlag. Für den Landkreis hatten die Meteorologen auch schon am Samstag Warnungen herausgegeben.