Wo liegt Söders Schmerzgrenze?

Hubert Aiwangers Impfskepsis hat die Koalition in eine Krise gestürzt. Der Ministerpräsident steht nun vor der Frage, wie lange er seinen Vize gewähren lässt. Die Antwort darauf ist nicht ganz einfach.

Die Woche hatte überraschend ruhig begonnen. Trügerisch ruhig, wie inzwischen jeder weiß. Am Dienstag, nach der Sitzung des Kabinetts, traten Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) im Münchner Hofgarten vor die Presse. Klar, es war eine Spitze, als Söder die Hoffnung äußerte, dass die Koalition nach der Bundestagswahl "noch seriöser" zusammenarbeiten werde. Trotzdem dankte er seinem Vize Aiwanger demonstrativ für die gute Zusammenarbeit - trotz dessen Äußerungen zum Impfen, die so gar nicht zur Söder-Linie passten. Gute Zusammenarbeit, wirklich? Die könne er "ohne nachzudenken" bestätigen, sagte Aiwanger.