Wie Ökonomen die Mittelschicht entlasten wollen
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Wenn im Herbst die staatliche Gasumlage in Kraft tritt, beginnen die heizintensiven Monate - und damit bei vielen Bürgern die Sorgen, die Kosten nicht mehr aus eigener Kraft tragen zu können. Ökonomen fordern deshalb umgehend weitere Entlastungen vor allem auch für die Mittelschicht.
Aus Sicht von Wirtschaftswissenschaftlern und Sozialverbänden muss die Bundesregierung wegen der stark steigenden Energiepreise dringend ein Entlastungspaket vor allem für Menschen mit geringen bis mittleren Einkommen auf den Weg bringen. "Das beste Instrument sind direkte Transferzahlungen wie ein Energiegeld von 100 Euro pro Person und pro Monat für die kommenden 18 Monate", sagte Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung.
Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler-Stiftung, sagte, denkbar und sinnvoll wäre eine Neuauflage der Energiepauschale, die im September an alle Beschäftigten ausgezahlt wird. Dabei sollten auch Haushalte berücksichtigt werden, die bislang weitgehend leer ausgingen - etwa Rentner mit niedrigen Einkommen, aber ohne Wohngeldbezug.
Ab Oktober gilt eine staatliche Gasumlage, die zu deutlichen Preissteigerungen führt. Sie soll Gasversorgern zugutekommen, die zu hohen Preisen Ersatz für ausbleibende, günstigere Gasmengen aus Russland kaufen müssen. Dazu kommt, dass höhere Beschaffungskosten ohnehin schrittweise bei den Kunden ankommen.
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