Warum Novartis Sandoz loswerden will
Süddeutsche Zeitung
Auch die Biontech-Großaktionäre Strüngmann sollen interessiert sein. In Branchenkreisen wird das als "bloße Spekulation" abgetan. Die Preise für Generika stehen unter Druck.
Schließt sich jetzt der Kreis? So lesen sich die jüngsten Nachrichten über die Zwillingsbrüder und Pharmaunternehmer Andreas und Thomas Strüngmann, 71. Kaufen sie Hexal zurück, den Generikahersteller, den sie gegründet und dann vor vielen Jahren verkauft haben? In den vergangenen Monaten haben die Zwillinge vor allem Schlagzeilen mit ihrem Mainzer Investment Biontech gemacht, das als erstes Unternehmen in der westlichen Welt einen Impfstoff gegen das Coronavirus auf den Markt gebracht hat. Wie das Handelsblatt berichtet, wollen die Strüngmanns nun gemeinsam mit dem Finanzinvestor EQT ein Gebot für Sandoz abgeben, eine Division des Schweizer Pharmakonzerns Novartis. Sie ahmt Medikamente nach, deren Patentschutz ausgelaufen ist - sowohl Generika, also chemische synthetisierte Medikamente, als auch Biosimilars, also biotechnologisch hergestellte Arzneimittel. Nach Angaben des Verbands Pro Generika sind 80 Prozent aller in Deutschland über gesetzliche Krankenkassen abgerechnete Verordnungen Nachahmerpräparate.