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USA und Russland liefern sich Schlagabtausch im UN-Sicherheitsrat

USA und Russland liefern sich Schlagabtausch im UN-Sicherheitsrat

Süddeutsche Zeitung
Tuesday, February 01, 2022 01:26:37 AM UTC

Erfolglos versuchte Russland, die Sitzung der Vereinten Nationen zum Ukraine-Konflikt zu verhindern. Dann kam es zu einem Wortgefecht mit den USA, in dem Moskau jegliche Anschuldigungen von sich wies.

Es geht öfter mal lebhaft zu im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, aber eine derart aufgeladene Sitzung wie die vom Montag hat man in New York schon länger nicht mehr erlebt. Das Thema war der russische Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine, und schon die Tatsache, dass es überhaupt auf die Tagesordnung gelangte, sorgte für Ärger.

Russland versuchte, eine öffentliche Debatte zu verhindern und strengte eine Abstimmung darüber an, ob die Sitzung überhaupt stattfinden solle. Allerdings fand Moskau nur in China einen Verbündeten. Der chinesische UN-Botschafter Zhang Jun argumentierte, dies sei nicht die Zeit für "Mikrofon-Diplomatie". Zehn der 15 Mitglieder des Sicherheitsrats stimmten für die Debatte, drei enthielten sich. Also fand sie statt.

Niemand weiß, was der russische Präsident will. Was er geschafft hat: die Nato wieder zu einen. Deutschland würde am liebsten wohl mit dem Liefern von runden Tischen helfen. Aber die Lehre aus der Vergangenheit ist eine andere.   Kommentar von Kurt Kister

Die USA hatten die Zusammenkunft angeregt, daher machte UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield den Auftakt und attackierte Russland in ungewöhnlich deutlichen Worten. Das Land suche einen Vorwand für eine Invasion der Ukraine, indem es diese und weitere westliche Staaten als Aggressoren darstelle. Interessant war, dass Thomas-Greenfield Russland vor Konsequenzen warnte, falls es "noch weiter" in die Ukraine eindringe, womit sie offenkundig gesagt hatte, dass russische Soldaten bereits auf ukrainischem Staatsgebiet stünden.

Die Botschafterin sagte weiter: "Die Konsequenzen (einer Invasion) werden entsetzlich sein, deshalb ist dieses Treffen heute so wichtig." US-Präsident Joe Biden hatte zuvor in einem vom Weißen Haus verbreiteten Statement geäußert, dass die Zusammenkunft in New York ein wichtiger Schritt dahin sei, dass die Welt mit einer Stimme spreche.

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