Ukrainer: "Wut und Hass breiten sich aus"
ZDF
Die Wut der Ukrainer breitet sich auch auf die russische Bevölkerung aus. "Wir verzeihen das Russland nicht", heißt es bei vielen.
In einer Videobotschaft machte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj klar, dass er Russland die Invasion nicht verzeihen wird. Wie sieht das in der ukrainischen Bevölkerung aus? ZDF-Reporterin Katrin Eigendorf berichtet im ZDF-Morgenmagazin:
Was die Menschen in der Ukraine besonders frustriere, sei, dass sie mit Familienangehörigen und Freunden in Russland sprechen, die sagen, "es gibt diesen Krieg in der Ukraine nicht. Wir befreien euer Volk".
Dabei breite sich die Wut und der Hass auf Präsident Wladimir Putin "mittlerweile auf die russische Bevölkerung aus", berichtet Eigendorf. "Immer mehr Menschen sagen, das sind doch Soldaten, die hier auf uns schießen, das sind Sportler, die mit dem Zeichen für den russischen Krieg international auftreten."
Auch seien es "Journalisten, die im russischen Staatsfernsehen Lügen verbreiten und so tun, als gäbe es hier keinen Krieg".
Das russische Militär setzte nach eigenen Angaben am Dienstag eine neue Feuerpause in der Ukraine in Kraft und öffnete Fluchtkorridore in Kiew sowie den Großstädten Tschernihiw, Sumy, Charkiw und der besonders umkämpften Hafenstadt Mariupol.
Doch die Menschen in der Ukraine vertrauen den russischen Versprechen nicht mehr, berichtete ZDF-Reporterin Eigendorf weiter. "Die Erfahrungen der letzten Tage haben gezeigt, dass sie darauf nicht setzen können. Denn immer wieder werden Menschen beschossen, die Fluchtkorridore haben nicht wirklich funktioniert", sagt sie.
"Und das empfindet man hier als sehr zynisch", stellte Eigendorf fest. "Es gibt hier, glaube ich, keinen, der gerne die Flucht nach Russland antreten möchte. Das stößt hier wirklich auf Wut."