Trumps Steuerberater brechen mit ihrem Promi-Kunden
Süddeutsche Zeitung
Jahrelang haben die Experten bescheinigt, dass die Vermögensbilanzen des Ex-Präsidenten korrekt waren. Jetzt zweifeln sie an ihrer eigenen Arbeit - und stürzen Trump in noch größere Probleme.
Wenn Donald Trump in den vergangenen Jahren mit Vorwürfen konfrontiert wurde, die Geschäftszahlen seines Immobilienkonzerns seien unvollständig, geschönt oder gar frisiert, dann lehnte sich der Unternehmer, Fernsehunterhalter und Ex-Präsident gern zurück und verwies auf die Bilanzierungs- und Steuerberatungsgesellschaft Mazars USA LLP: Alles geprüft, testiert und für gut befunden, hieß es dann. Ab sofort jedoch ist ihm dieser Ausweg verbaut, denn wie in der Nacht zu Dienstag bekannt wurde, haben die Mazars-Oberen überraschend mit ihrem berühmtesten Klienten gebrochen. Ja, mehr noch: In einem Schreiben an die Trump Organization warnten die Berater, die von ihnen einst selbst unterzeichneten Vermögensbilanzen seien "nicht mehr verlässlich". Dabei waren es exakt diese Unterlagen, die Trump jahrelang nutzte, um an Bankkredite zu kommen, und die seinen Ruf als erfolgreicher Geschäftsmann mitbegründeten.