So helfen Sie Hummelköniginnen
ZDF
Schon im zeitigen Frühjahr fliegen Hummelköniginnen aus, um einen Nistplatz zu suchen. Wer ihnen dabei hilft, rettet einen ganzen Hummelstaat.
Schon bei unter vier Grad ist die Königin der dicken Erdhummel unterwegs: Sie fliegt im März, manchmal schon Ende Februar, dicht über dem Boden und hält Ausschau nach einem guten Platz, um ihr eigenes Nest zu bauen. Das kann zum Beispiel in einem verlassenen Wühlmausloch sein.
Hummeln sind friedfertig, ihrem tiefen, scheinbar bedrohlichen Brummen zum Trotz. Sie stechen nur, wenn man zudrückt.
Denn der Hummelstaat des vergangenen Jahres ist im Herbst abgestorben. Nur die im Vorjahr befruchteten Weibchen, die "Königinnen", haben den Winter in einem Unterschlupf aus Moos oder Totholz, in einem Laub- oder Komposthaufen oder einer Erdhöhle überlebt.
Erwacht aus der Winterstarre, beginnen sie mit dem Bau ihrer Nester aus Moos und Heu, formen aus Wachs einen Topf und füllen ihn mit Nektar.
"Die eingetragenen Energiegewinne dienen hauptsächlich der Aufzucht der Nachkommen", erklärt der Biologe und Hummel-Experte Bernd Heinrich in seinem Buch "Der Hummelstaat". Die ersten Eier legt eine Hummelkönigin auf den kleinen Ball aus Pollen und Nektar. Dann beginnt sie zu brüten.
Ihr dicker Pelz schützt sie vor der Kälte. Fliegen aber kann sie nur, wenn sie ihre Körpertemperatur zwischen 30 und 44 Grad hält. "Die Wärme wird durch die Thoraxmuskeln erzeugt", erklärt Heinrich: Sie vibriert mit den Brustmuskeln und landet dann irgendwann erschöpft auf einer Krokusblüte, einer Schlüsselblume, auf dem Lungenkraut oder auf den Kätzchen einer blühenden Salweide.
Frühblüher wie Winterlinge und Märzenbecher halten die Königin am Leben, später auch Pfirsiche und Aprikosen, deren Blüten dabei bestäubt werden.