Schiri-Boss Fröhlich überdenkt Altersgrenze
n-tv
Im November muss sich der Deutsche Fußball-Bund wegen Altersdiskriminierung vor Gericht verantworten. Kläger ist Ex-Schiedsrichter Manuel Gräfe, der trotz vieler Proteste im letzten Jahr seine Karriere beenden muss. Kurz vorher zeigt sich der Schiedsrichter-Chef plötzlich gesprächsbereit.
Wenige Wochen vor dem Prozess mit Manuel Gräfe hat Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich die Aufweichung der Altersgrenze für Spitzen-Referees ins Gespräch gebracht. Damit hat die Klage des früheren Bundesliga-Unparteiischen Gräfe, der den Deutschen Fußball-Bund (DFB) wegen Altersdiskriminierung vor Gericht bringt, neuen Zündstoff bekommen. Die Verhandlung vor dem Landgericht Frankfurt/Main ist für den 16. November angesetzt.
"Die meisten Schiedsrichter haben ihre Laufbahn auf dem Feld bisher auf das Alter 47 Jahre ausgerichtet. Das ist aber eigentlich keine Grenze, sondern vielmehr ein Orientierungswert", sagte Fröhlich der "Sport Bild": "Wenn aber jemand im Gesamtpaket alles mitbringt und die Voraussetzungen erfüllt, um auch darüber hinaus noch Schiedsrichter auf dem Feld zu sein, dann sollte man das auch berücksichtigen."
Als Aspekte des "Gesamtpakets" nennt Fröhlich unter anderem den "internen und externen Auftritt, sozialkompetentes Verhalten und Loyalität". Diese Definition könnte als Spitze gegen Gräfe gewertet werden, der zuletzt für die Ablösung des 64 Jahre alten Fröhlichs plädiert hatte.