Schauspieler Hartmut Becker gestorben
ZDF
Becker starb am Samstag im Alter von 83 Jahren nach schwerer Krankheit in Berlin. Das bestätigte seine Agentur am Sonntag ZDFheute.
Schauspieler Hartmut Becker ist am Samstag im Alter von 83 Jahren nach schwerer Krankheit in Berlin gestorben. Das teilte seine Agentur an diesem Sonntag unter Berufung auf die Familie mit. Becker spielte in zahlreichen Filmen mit - er war auf der Berlinale vertreten und stand fürs Fernsehen beispielsweise für "Soko München" oder das "Traumschiff" vor der Kamera.
Sein erster wichtiger Film war 1970 das Vietnamkriegsdrama "o.k." von Michael Verhoeven, das bei den Berliner Filmfestspielen einen Skandal auslöste. Es ging darin um die Vergewaltigung eines Mädchens durch US-Soldaten. Der Film erhitzte die Gemüter so sehr, dass die Jury zurücktrat und der Wettbewerb erstmals in der Geschichte des Festivals abgebrochen wurde.
Becker arbeitete mit Verhoeven mehrfach zusammen, darunter auch mit Senta Berger. Mit Lina Wertmüller drehte er "Heimlich, still und leise", mit Richard Attenborough "Die Brücke von Arnheim". Becker war auch auf der Theaterbühne zu sehen, etwa am Residenztheater München.
Nach seinem Germanistik- und Theaterwissenschaftsstudium machte Becker schnell Karriere am Theater. Über erste Rollen in Braunschweig und Bielefeld, eine Assistenz bei Peter Zadek gelangte Becker an die großen Bühnen in München, Wien oder Berlin (ans Schillertheater).
Im Theater spielte Hartmut Becker oft in Klassiker-Rollen, etwa Mitte der siebziger Jahre als Mercutio in "Romeo und Julia", als Graf Appiani in "Emilia Galotti" am Münchner Residenztheater oder in den achtziger Jahren in "Der Kaufmann von Venedig" ebenfalls am Residenztheater München.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) würdigte Becker als "wunderbaren Schauspieler" und nannte dabei auch seinen berühmten Film mit Verhoeven.
Becker habe "uns aber auch ein Bild davon gegeben, wie hart und fordernd der Schauspielberuf ist - abseits von Glamour und rotem Teppich", betonte Roth. "Für sein Schaffen als Künstler, aber ganz besonders für die gemeinsame Zeit auf diesem Planeten, danke ich ihm."