Russische Armee nimmt Eishockeystar fest
n-tv
Russlands Eishockey-Goalie Iwan Fedotow wird Medienberichten zufolge in St. Petersburg festgenommen. Der Olympiazweite von Peking 2022 soll den Militärdienst verweigert. Ein Wechsel in die NHL könnte ihm offenbar als Flucht ausgelegt werden. Ihm droht nun eine Haftstrafe.
Große Aufregung im russischen Eishockey: Star-Goalie Iwan Fedotow von ZSKA Moskau wurden offenbar vom Militär in seinem Heimatland festgenommen. Russische Medien berichten, dass der Torhüter beim Verlassen einer Trainingshalle aufgehalten worden sei und schließlich zu einer Einberufungsstelle gebracht worden war. Das soll bereits am Freitag passiert sein. Später sei Fedotow krank geworden und musste in ein Krankenhaus gebracht werden. In den sozialen Netzwerken kursiert ein Bild des 25-Jährigen in einem Krankenwagen.
Andere Quellen berichten jedoch, die Festnahme stünde im Zusammenhang mit dem bevorstehendem Wechsel in die NHL. Der Keeper war bereits 2015 von den Philadelphia Flyers gedraftet worden, spielte allerdings weiter in seiner Heimat. In der kommenden NHL-Saison soll er in die beste Liga der Welt wechseln und für Philadelphia aufs Eis gehen. Seinen Vertrag bei den Flyers unterschrieb er Anfang Mai. Dem 25-Jährigen könnte der geplante Wechsel nun indes womöglich als Flucht vor dem Dienst bei der Armee ausgelegt werden, berichtet etwa die russische Newsseite Fontanka. Sollte das so kommen, könnten Fedotow bis zu zwei Jahren Haft drohen.
Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sind die Beziehungen zwischen der NHL und der russischen Liga KHL belastet. Die NHL hat die Kommunikation mit Offiziellen, Spielern und Agenten untersagt. Fedotow war in der vergangenen KHL-Saison als bester Torhüter ausgezeichnet worden. Er gehört zu den großen Stars und den großen Hoffnungsträgern im russischen Eishockey. Die Sbornaja (die Nationalmannschaft) ist im Land eigentlich eine Art "heilige Kuh". Präsident Wladimir Putin ist glühender Fan des Sports, spielt(e) selbst regelmäßig.