
Politologe sieht keine Entspannung zwischen Putin und Westen
n-tv
Der Leiter der Atlantischen Akademie Rheinland-Pfalz würdigt den Gefangenenaustausch mit Russland als logistische und diplomatische Meisterleistung. Diese sei möglich, weil Putin hier echte Gesprächsbereitschaft gezeigt habe - im Gegensatz zum Ukraine-Krieg.
Der Politologe David Sirakov sieht den Austausch von Gefangenen nicht als Zeichen besserer Beziehungen zwischen Russland und dem Westen. "Vielmehr zeigt es, dass die aus dem Kalten Krieg bekannte Strategie der Freipressung eigener Staatsbürger, oft aus dem Sicherheits- und Geheimdienstbereich, durch die Inhaftierung ausländischer Staatsbürger in Russland und Belarus weiter zum diplomatischen Repertoire dieser Staaten gehört", sagte er. "Dies ist weder eine vertrauensbildende Maßnahme, noch weckt sie Hoffnungen auf ein besseres Verhältnis zu Moskau oder Minsk."
Sirakov würdigte den Austausch als logistische und diplomatische Meisterleistung der vier Staaten USA, Russland, Deutschland und Belarus - alle mit eigenen innen- wie außenpolitischen Interessen und Zwängen. "Für die Administration von US-Präsident Joe Biden - und damit auch für Vizepräsidentin Kamala Harris - ist die Rückkehr von Evan Gershkovich und Paul Whelan ein enormer Erfolg", betonte der Leiter der Atlantischen Akademie Rheinland-Pfalz.