Papst ruft zu Gemeinschaftlichkeit auf
ZDF
Papst Franziskus hielt die Jahresschlussandacht im Petersdom ab. Dort sprach er sich gegen eine wachsende "Rette sich, wer kann"-Mentalität aus.
Zum Ende des zweiten Pandemiejahres hat Papst Franziskus zu neuer Gemeinschaftlichkeit aufgerufen. Nach einer ersten Phase breiter Solidarität im Jahr 2020 habe sich zuletzt vielfach eine Mentalität des "Rette sich, wer kann", breit gemacht, sagte das Kirchenoberhaupt in der Jahresschlussandacht am Freitag im Petersdom. Als Bischof von Rom rief er die Stadt Rom dazu auf, sich für Menschen zu öffnen und sie in ihrem oft harten Alltag zu unterstützen.
Anders als in früheren Jahren leitete der Papst die Feier nicht persönlich, sondern nahm wie andere Bischöfe nur daran teil. Zum Jahreswechsel 2020/2021 war Franziskus wegen seines Ischias-Leidens weder bei der Jahresschlussandacht noch bei der Neujahrsmesse anwesend. An Stelle des Papstes stand als Dekan des Kardinalskollegiums Kardinal Giovanni Battista Re der Vesperandacht zum Hochfest der Gottesmutter Maria vor.
In Anwesenheit des neuen Bürgermeisters Roberto Gualtieri (Demokratische Partei) lobte der Papst in seiner Predigt Rom als "großartige Stadt, die immer wieder auch verzaubert". Für jene aber, die dort leben, sei sie auch eine "anstrengende Stadt", leider nicht immer ihrer Bürger und Gäste würdig. Eine offene und geschwisterliche Stadt, erkenne man eben nicht an ihren Fassaden, schönen Worten und hochtrabenden Events, erklärte Franziskus.