Mehr als sieben Jahre Haft für Mutter
ZDF
Die Mutter eines Opfers im Missbrauchskomplex Münster soll wegen Beihilfe durch Unterlassung für sieben Jahre und neun Monate in Haft.
Sieben Jahre und neun Monate Haft: So lautet die Strafe für die Mutter eines Opfers im Missbrauchskomplex Münster. Das bestätigte das Landgericht Münster dem ZDF. Nach Überzeugung der Richter wusste die Mutter, dass ihr damaliger Lebensgefährte ihren Sohn schwer sexuell missbrauchte. Die heute 32-Jährige habe die Vergewaltigungen aber nicht verhindert, hieß es in der Urteilsverkündung an diesem Mittwoch in Münster.
Damit liegt das Gericht unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die eine Haftstrafe von zehn Jahren gefordert hatte. Einer der Verteidiger hatte sich für eine Gefängnisstrafe von sechs Jahren ausgesprochen, ein anderer hatte kein Strafmaß genannt.
Die Frau hatte vor den Plädoyers überraschend noch ein Teilgeständnis abgelegt. Sie hatte am vorletzten Prozesstag eingeräumt, seit Oktober 2019 den Missbrauch für möglich gehalten zu haben. Sie sei aber nicht in der Lage gewesen, die Beziehung zu beenden. In ihrem letzten Wort äußerte die Mutter ihr Bedauern. Zum Prozessbeginn Anfang August hatte sie die Vorwürfe noch bestritten.







