Markus Söder, fromm wie der Wolf
Süddeutsche Zeitung
Nach den CSU-Angriffen auf den Unions-Kandidaten gibt sich Markus Söder als großer Laschet-Unterstützer. Er will die Christsozialen für den Wahlkampf motivieren, aber auch klarmachen, wer die Schuld trägt am bevorstehenden Desaster.
Markus Söder hat es eilig in seiner Rede, auf gar keinen Fall will er den CSU-Parteitag und die Welt länger als unbedingt nötig darüber im Unklaren lassen, wie es um seine Gefühle für Armin Laschet bestellt ist. "Für alle Journalisten zum Mitschreiben", sagt er sofort nach knappen Worten der Begrüßung. "Wir wollen Armin Laschet als Kanzler haben statt Olaf Scholz." Der Applaus der Delegierten in der Nürnberger Messe ist so lang und kräftig wie früher bei CSU-Parteitagen, wenn irgendwer ein Burka-Verbot forderte. Das muss sie sein, die berühmte Geschlossenheit der CSU, die in diesem Fall ausdrücklich auch die Schwesterpartei und insbesondere den gemeinsamen Kanzlerkandidaten umfasst. Dass das Bekenntnis zu Armin Laschet überhaupt solche Dringlichkeit hat, ist aber auch ein Hinweis darauf, dass dieser Parteitag schon zu verrutschen droht, ehe er überhaupt begonnen hat.More Related News