Linke stellt Sozialmediziner für Wahl des Bundespräsidenten auf
ProSieben
Amtsinhaber Steinmeier kann mit breiter Unterstützung für eine Wiederwahl rechnen, die Linke schickt trotzdem einen Gegenkandidaten ins Rennen. Der parteilose Arzt Gerhard Trabert will mit seiner Kandidatur das Thema soziale Gerechtigkeit in den Vordergrund rücken.
Die Linke schickt den Mainzer Sozialmediziner Gerhard Trabert als Kandidaten in die Wahl des Bundespräsidenten. Das bestätigte ein Parteisprecher am Sonntagabend. Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Eine offizielle Vorstellung des 65-Jährigen als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten ist für Dienstag geplant. Der parteilose Arzt tritt gegen Amtsinhaber Frank-Walter Steinmeier an. Dieser kann mit einer breiten Mehrheit für seine Wiederwahl rechnen, da ihn sowohl die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP als auch CDU und CSU unterstützen.
"Natürlich wäre es an der Zeit, dass eine Frau Staatsoberhaupt wird", sagte Trabert am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Nach der Direktkandidatur für die Bundestagswahl in Mainz sehe er es nun aber als seine Pflicht an, das Thema der sozialen Ungleichheit auch "auf diesem ganz anderen Level" in die öffentliche Diskussion zu bringen. Trabert erhielt bei der Wahl im September vergangenen Jahres 12,7 Prozent der Erststimmen.
Trabert engagiert sich seit langem für Obdachlose, Arme und geflüchtete Menschen. Der Mediziner ist Gründer und Vorsitzender des Vereins Armut und Gesundheit in Deutschland. Er nahm wiederholt an zivilen Einsätzen zur Seenotrettung im Mittelmeer teil.