Lieferengpässe bremsen Solarhunger
ZDF
Energiepreise explodieren, auch wegen der Ukraine-Krise. Photovoltaik boomt. Wie wichtig ist Solarenergie für die Energiewende in Deutschland?
"Weil wir nur einen Planeten haben, ganz einfach." Das ist die Antwort von Immobilienbesitzer Thomas Keilwerth aus Göppingen auf die Frage, warum er sich entschieden hat, eine Photovoltaikanlage auf sein Dach bauen zu lassen.
Für andere Photovoltaik-Interessierte scheinen andere Gründe derzeit im Vordergrund zu stehen: das Ziel, unabhängiger zu werden von Energielieferanten und hohen Preisen. Seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine steht das Telefon beim Handwerksbetrieb von Jürgen Taxis und vielen seiner Kollegen jedenfalls nicht mehr still.
Die riesige Nachfrage ist ein Grund, warum die Preise für Solarmodule innerhalb eines Jahres um rund zehn Prozent gestiegen sind. Ein anderer sind Lieferengpässe, ausgelöst durch die Corona-Pandemie, die internationale Lieferketten ins Wanken brachten.
Beides dürfte auch dem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) Sorgen bereiten, weil dadurch ein weitere Bremsklotz beim Ausbau der erneuerbaren Energien droht. Bei seiner "Eröffnungsbilanz Klimaschutz" im Januar sagte er, Deutschland sei dabei, die eigenen Klimaziele meilenweit zu verfehlen.
Auch wenn beispielsweise der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung im letzten Jahr rund 42 Prozent betrug: Es ist viel zu wenig um die Ziele zu erreichen. Beim Stromverbrauch lautet das: 80 Prozent Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung bis 2030.
Photovoltaik ist dabei zwar nur ein Baustein, aber einer ohne den die Energiewende nicht gelingen kann. An der Universität Konstanz forscht Professor Giso Hahn an Solarzellen: Wie kann deren Wirkungsgrad verbessert werden, wie kann Solarstrom letztlich günstiger werden. Ab heute lädt er dazu Wissenschaftler aus vielen Ländern zu einer internationalen Photovoltaik-Konferenz.
Deutschland stellt er in puncto Photovoltaik für die letzten Jahre ein schlechtes Zeugnis aus: "Man hat definitiv nicht so schnell agiert, wie man hätte agieren sollen." Er erklärt: