Konkurrenz am unteren Rand
ZDF
Wohnraum, Arbeit, Essen - die Zahl der Bedürftigen wächst, der Druck auf die Betroffenen steigt. Pandemie und Migration verschärfen die Lage.
Während nach der Bundestagswahl die Parteien um die politischen Fleischtöpfe ringen, geht am unteren Rand der Gesellschaft der tagtägliche Existenzkampf schlichtweg weiter.
Julia Paul ist Servicekraft im Wald Café in Bad Belzig, einer Kleinstadt in Brandenburg. Die 38-jährige arbeitet in Vollzeit und verdient 1.200 bis 1.300 Euro netto.
Nicht besonders viel, aber im ländlichen Raum, wo Mieten günstiger sind, sollte es für eine Wohnung reichen. Tut es aber nicht. Julia Paul sucht seit Monaten vergeblich. Der Wohnberechtigungsschein für eine Sozialwohnung hilft ihr nicht - bei der städtischen Wohnungsgesellschaft ist weniger als ein Prozent Leerstand. Der private Markt ist oft zu teuer.