Kein Baby-Boom nach Corona-Jahr
ZDF
Im ersten Shutdown 2020 mussten viele Menschen zu Hause bleiben. Ein vermuteter Baby-Boom für 2021 blieb aber aus.
Nach dem ersten Corona-Jahr ist die Anzahl der Geburten in Deutschland von Januar bis Mai 2021 nur leicht angewachsen. Mit rund 315.000 Babys stieg die Zahl der neugeborenen Mädchen und Jungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,4 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt mit.Einen deutlichen Anstieg habe es nur im März gegeben mit rund 3.700 Babys mehr als im Vorjahresmonat. In den übrigen von der einsetzenden Corona-Pandemie geprägten Monaten sei die Entwicklung unauffällig gewesen. "Die Corona-Maßnahmen und deren Lockerung in der ersten Jahreshälfte 2020 haben sich offenbar nicht unmittelbar auf die Familienplanung ausgewirkt", erklärte die Demografieexpertin im Statistischen Bundesamt, Olga Pötzsch. "Während des ersten Lockdowns und auch in den Sommermonaten wurden weder deutlich mehr noch deutlich weniger Kinder gezeugt als im Jahr 2019." Die hohe Geburtenrate im März 2021 ging laut Pötzsch auf Schwangerschaften zurück, die mit dem Abflachen der ersten Coronawelle und den ersten Lockerungen der Kontaktbeschränkungen im Mai 2020 begonnen hatten. Auch die Merkmale der jungen Eltern veränderten sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur wenig. 32 Prozent der Eltern waren nicht verheiratet, im Vorjahr waren es noch 33 Prozent gewesen. Für 46 Prozent der Mütter handelte es sich um die erste Geburt, 36 Prozent hatten bereits ein Kind und 18 Prozent zwei oder mehr Kinder in der Familie. Dies entsprach laut Statistikamt der Familienzusammensetzung im Vorjahreszeitraum. Der Anteil der Geburten bei Müttern mit deutscher Staatsangehörigkeit war demnach mit 77 Prozent um zwei Prozentpunkte höher als im Vorjahreszeitraum.More Related News