Jedes zehnte Kind seit Jahresbeginn infiziert

Ein Drittel aller Corona-Fälle in Deutschland wurde 2022 gemeldet. Bei den 5- bis 14-Jährigen hat sich jeder Zehnte seit Anfang Januar infiziert.

Keine Woche vergeht ohne Corona-Alarm in Schule oder Kita. Zuerst ist der große Sohn der Freundin positiv, dann der kleine, dann sie selbst. Den Kollegen erwischt es trotz Booster. Und die Friseurin sagt den Termin ab, weil sie infiziert ist.

Fast jeder hat zurzeit Corona-Fälle in seinem Umfeld - oder ist selbst betroffen. Seit Jahresbeginn hat sich fast jeder 20. in Deutschland angesteckt. Und das sind nur die offiziellen Zahlen, die per PCR-Test bestätigten Fälle. Da die Labore an ihre Grenzen kommen, dürften es tatsächlich noch mehr sein.

Besonders betroffen sind die Kinder zwischen 5 und 14 Jahren. In dieser Altersgruppe haben sich dieses Jahr mehr als 745.000 angesteckt - das ist fast jeder Zehnte:

So viele Fälle in so kurzer Zeit gab es seit Pandemiebeginn noch nie. Jeder dritte aller Corona-Fälle in Deutschland wurde 2022 gemeldet, obwohl das Jahr erst vor gut einem Monat begonnen hat.

Das liegt an der neuen Variante Omikron, die zwar hochansteckend ist, aber nicht so gefährlich wie ihre Vorgänger. Und so sinkt die Zahl der Intensivpatienten seit Mitte Dezember trotz der aktuellen Höchststände bei den Infektionszahlen.

Fast eine Viertelmillion neue Corona-Fälle hat das Robert-Koch-Institut (RKI) heute gemeldet. Und rechnet damit, dass die Zahlen weiter steigen werden.

Gestern legten Modellierer von RKI und Berliner Humboldt-Universität Szenarien vor, wie die Omikron-Welle weiter verlaufen könnte. Darin ist von bis zu 300.000 Neuinfektionen pro Tag die Rede, die Gesamtzahl der Omikron-Infektionen könnte bis 1. April auf 16,5 Millionen steigen. Das hieße, dass sich in den nächsten Wochen noch mehr als 13 Millionen Menschen in Deutschland anstecken würden - etwa 16 Prozent der Bevölkerung.