In Höchstform, zu spät
Süddeutsche Zeitung
Armin Laschet übernimmt vor der Jungen Union die Verantwortung für das Wahl-Debakel - und hält seine beste Rede in diesem Jahr. Die Bewerber um seine Nachfolge als CDU-Chef können das nicht von sich behaupten.
Drei Wochen nach der historischen Wahlniederlage der Union hält Armin Laschet die beste Rede seines längst beendeten Wahlkampfes. Ausgerechnet vor der Nachwuchsorganisation von CDU und CSU, die ihn als Kanzlerkandidaten stets ablehnte und sich für CSU-Chef Markus Söder ausgesprochen hatte. Jetzt, wo es nicht mehr darauf ankommt, wirkt der Noch-CDU-Chef und Noch-NRW-Ministerpräsident in Höchstform. Seine Rede ist ein flammendes Plädoyer für Zusammenhalt, für eine Neuerfindung der Union - und gleichzeitig auch eine emotionale Abschiedsrede.