
Helfen SOS-Kinderdörfer Moskau bei Verschleppungen?
n-tv
Russland kämpft seinen Krieg gegen die Ukraine nicht nur auf dem Schlachtfeld. So werden laut der Regierung in Kiew ukrainische Kinder systematisch verschleppt und umerzogen. Laut einem ZDF-Bericht sind auch die SOS-Kinderdörfer in diese Praxis verstrickt.
Die internationale Hilfsorganisation SOS-Kinderdörfer ist einem Bericht des ZDF-Magazins "frontal" zufolge in die systematische Verschleppung ukrainischer Kinder durch Russland verstrickt. Dem Magazin liegen nach eigenem Bekunden Bilder vor, die zeigen, wie ukrainische Kinder in die Siedlung Tomilino in der Nähe von Moskau gebracht werden. Dort seien sie offenbar russischen Pflegeeltern übergeben worden.
Die Siedlung Tomilino gehört seit 1990 zu den SOS-Kinderdörfern. Die Hilfsorganisation räumte gegenüber dem ZDF ein, dass sie von 13 ukrainischen Kindern in ihren Dörfern in Russland wisse. Weiter teilte sie schriftlich mit: "SOS-Kinderdorf Russland kann keine Auskunft darüber geben, wie die Kinder nach Russland kamen und wie sie die russische Staatsbürgerschaft erlangten."
"SOS-Kinderdorf ist gegen den Einsatz von Kindern für politische Zwecke. Wir unterstützen das nicht und werden diesen Fall prüfen", heißt es in dem Schreiben laut "frontal" weiter. Das Hauptziel von SOS-Kinderdorf Russland sei es, Kinder unabhängig von ihrer Herkunft zu schützen, auch unter extrem schwierigen Bedingungen, beteuerte die Organisation. SOS-Kinderdorf Russland arbeitet nach eigenen Angaben seit mehr als 30 Jahren in dem Land und betreut dort derzeit mehr als 600 Kinder. Auch in der Ukraine ist SOS Kinderdorf aktiv.