Halbleiter für die Welt
Süddeutsche Zeitung
Als Infineon vor drei Jahren den Bau eines neuen Chipwerks verkündete, wurde der Konzern ausgelacht und kritisiert. Jetzt eröffnet die Fabrik im österreichischen Villach - genau zum richtigen Zeitpunkt.
Auf dem Infineon-Gelände am Rande des Städtchens Villach haben sie an diesem regnerischen Tag die europäische und die österreichische Flagge aufgehängt. Es ist ein großer Tag hier in Kärnten am südlichen Rand Österreichs: Die Gegend ist eher für Sonne, Berge, Seen und Tourismus bekannt als für weltweit führende Hochtechnologie. Doch nun soll von hier ein wichtiger Beitrag zu Rettung der Weltwirtschaft kommen. Infineon-Chef Reinhard Ploss und Bundeskanzler Sebastian Kurz sind an diesem Freitag gekommen, um ein neues Halbleiterwerk zu eröffnen. Es ist eines der modernsten der Welt. 1,6 Milliarden Euro hat der Münchner Chipkonzern in den Bau gesteckt, es ist die größte private Industrieinvestition in der Geschichte Österreichs. Kurz spricht von einem "Leuchtturmprojekt".