Frankreich entzaubert Marokko und zieht ins Traumfinale ein
n-tv
Schon nach fünf Minuten versetzt Weltmeister Frankreich der marokkanischen Hoffnung aufs WM-Finale einen kräftigen Dämpfer. Der Außenseiter spielt im Halbfinale engagiert, aber erfolglos nach vorne. Dann macht ein Bundesliga-Stürmer das Traumfinale zwischen Titelverteidiger und Lionel Messi klar.
Die Wüsten-WM bekommt ihr heißes Traumfinale der Superstars und Teamkollegen. Kylian Mbappé und Frankreichs standhafte Weltmeister haben das marokkanische Fußball-Märchen in einem packenden Halbfinale mit einem 2:0 (1:0) beendet. Sie können am Sonntag gegen Lionel Messi und Argentinien als erste Mannschaft seit Brasilien 1962 zum zweiten Mal in Folge Goldpokal holen.
Für die stets mutigen und aggressiven Marokkaner platzte nach dem historischen Vorstoß in die Vorschlussrunde der Traum, als erste afrikanische Mannschaft das Endspiel zu erreichen. Frankreich gegen Argentinien, das ist hingegen das perfekte Finale für Katar: Die Weltstars beider Nationen sind Vereinskollegen bei Paris St. Germain - und der französische Meister gehört dem WM-Gastgeber. Die Argentinier hatten Kroatien am gestrigen Dienstag 3:0 besiegt.
Die Franzosen zogen nach. Die 68.294 Zuschauer im "Beduinenzelt" von Al-Khor unterstützten zum Großteil mit riesiger Leidenschaft und Lautstärke den Außenseiter, allein die Hymne war ein Ereignis. Doch es half nichts: Theo Hernandez (5.), jüngerer Bruder des verletzten Bayern-Spielers Lucas, und der 44 Sekunden zuvor eingewechselte Frankfurter Randal Kolo Muani (79.) führten Frankreich trotz zwischenzeitlicher Probleme ins Finale. Staatspräsident Emmanuel Macron jubelte neben dem FIFA-Regenten Gianni Infantino.
Einer ist noch zu viel: Mit 27 Fußballern bereitet sich die Nationalelf auf die EM-Generalprobe gegen Griechenland vor, aber nur 26 dürfen mit zum Heim-Turnier. Bundestrainer Julian Nagelsmann verrät, dass die Entscheidung schon gefallen ist. Nur Außergewöhnliches könnte noch ein Umdenken erzwingen.
Vor zwei Jahren in München verfolgen bis zu 40.000 Zuschauer die Wettkämpfe bei den Leichtathletik-Europameisterschaften. Diesmal findet die EM in Rom statt - und in Italien ist das Interesse offenbar deutlich geringer. Darauf deuten massive Rabatte hin und die Weigerung, Verkaufszahlen zu kommunizieren.