"Die Vorwürfe gegen den Arzt sind erschütternd"
Süddeutsche Zeitung
Ein Mediziner aus Wemding hat offenbar Hunderte falsche Impfzertifikate ausgestellt und womöglich unwirksame Spritzen verabreicht.
Bereits Mitte Juli dieses Jahres waren erste Hinweise aufgetaucht, dass ein Hausarzt im schwäbischen Wemding im Kreis Donau-Ries womöglich Impfbescheinigungen ausstellt, ohne seine Patienten tatsächlich gegen Corona immunisiert zu haben. Am Dienstag machten Behördenvertreter in Donauwörth erstmals konkrete Angaben zu ihren bisherigen Erkenntnissen - und die sind erschütternd. Wie Landrat Stefan Rößle (CSU) nach der Pressekonferenz am Telefon erklärte, habe die Sichtung der von der Kriminalpolizei beschlagnahmten Unterlagen ergeben, dass mutmaßlich mehrere hundert Patienten des Arztes falsch ausgestellte Impfbescheinigungen erhalten haben. Darunter waren Personen, die offenbar ganz bewusst gar keinen Wert darauf gelegt hatten, Impfstoff zu erhalten. Aber eben auch viele Menschen, die guten Glaubens zu dem Wemdinger Allgemeinmediziner gegangen waren, um sich impfen zu lassen.