Die Krankheit mit 1.000 Gesichtern
ZDF
Menschen, die unter Multiple Sklerose leiden, können dank moderner Therapien inzwischen meist ein fast normales Leben führen.
Es war eine Nachricht, die Anfang des Jahres aufhorchen ließ: Der Mainzer Impfstoffhersteller Biontech meldete, er habe einen Ansatz für eine mRNA-Impfung gegen Multiple Sklerose (MS) entwickelt. Doch Experten dämpfen die aufkommende Freude bei Betroffenen: Ob das, was da im Tiermodell mit Mäusen funktioniert hat, sich mit menschlichen Zellen wiederholen lässt, ist fraglich. "Wir haben beim Menschen das Problem, dass die die Krankheit auslösenden Eiweiße je nach genetischem Hintergrund variieren - während genau das bei den Labormäusen nicht der Fall ist. Die Voraussetzungen unterscheiden sich also deutlich", sagt Ralf Gold, Direktor der Neurologischen Klinik an der Ruhr-Universität Bochum. Multiple Sklerose gilt als "Krankheit mit den 1.000 Gesichtern", weil ihre Symptome so vielfältig sind und sich von Patient zu Patient stark unterscheiden können. Die genauen Ursachen für diese chronische Erkrankung des Nervensystems sind noch nicht endgültig geklärt. Das alles macht eine einheitliche Therapie für alle Betroffenen so schwierig.More Related News