Deutsche Firmen bereiten sich auf Einmarsch vor
n-tv
Noch ist unklar, ob Russland seine Drohkulisse tatsächlich umsetzt. Deutsche Unternehmen in der Ukraine müssen deshalb für alle Szenarien gewappnet sein. Der Chef der Außenhandelskammer glaubt nicht an einen Einmarsch. Doch Putin wolle die Ukraine in ihrer Entwicklung ausbremsen.
Die rund 2000 Unternehmen in der Ukraine mit deutscher Beteiligung bereiten sich in dem Konflikt mit Russland auf verschiedene Szenarien vor - auch auf einen Einmarsch. Das berichtet der Geschäftsführer der Deutsch-Ukrainischen Industrie- und Handelskammer, Alexander Markus, ntv.de. Er gehe davon aus, dass das ein oder andere Unternehmen sich bereits nach Büros weiter im Westen der Ukraine umsieht. Im Falle eines Einmarsches würden zum Beispiel Händler Nutzfahrzeuge in Grenznähe zu anderen Ländern verlagern, um sie leichter außer Landes zu schaffen zu können.
"Das ist ganz normales Risikomanagement", erklärt Markus, der seit mehr als zehn Jahren in der Ukraine lebt. Der Außenhandelsexperte glaubt jedoch nicht an einen Einmarsch, sondern hofft, dass die russische Seite "nur" eine Drohkulisse geschaffen hat - die sie allerdings noch länger aufrechterhalten werde. Das Ziel: der Ukraine zu schaden.
In Markus' Augen fürchtet der russische Präsident Wladimir Putin, dass sich die Ukraine genauso gut entwickelt wie Polen vor rund 20 Jahren, und zwar Richtung Europa. Dann würde der Druck auf Putin seitens der russischen Bevölkerung wachsen, die eine ähnliche wirtschaftliche und zivilgesellschaftliche Entwicklung erwarten würde.