Der Schock bei den Libanesen sitzt tief
ZDF
Am Tag nach der Gewalt sehen sich viele Libanesen in ihrem Wunsch auszuwandern bestätigt. Andere wollen für eine friedliche Zukunft kämpfen.
Alya Karame knotet den schwarzen Hundebeutel zu und wirft ihn in einen Mülleimer. Dann setzen sich ihr Hund Bendouk und sie wieder in Bewegung. Wie jeden Morgen gegen neun Uhr laufen sie die Badaro Street entlang. Karames' weite, sonnengelbe Hose schwingt im Takt der Schritte um ihre Beine.
Es ist ein Stück Normalität an diesem Morgen. Einen Tag nach den gewaltsamen Unruhen in Beirut. Ein Protest von Anhängern der Hisbollah und der Amal Bewegung eskalierte in einem Feuergefecht. Menschen starben, mehr als 30 wurden verletzt.
Nur wenige hundert Meter trennen Alya Karames' Route von dem Justizpalast, vor dem die Schüsse starteten. Die meisten der Cafés haben geschlossen, die libanesische Armee hat Straßensperren errichtet, nur wenige Menschen sind draußen unterwegs.