Denkfabrik fordert radikalen Abbau der Autoprivilegien
n-tv
In Deutschland fahren Millionen von Menschen täglich mit einem Benziner oder einem Diesel zur Arbeit - und das oft noch allein. Auch weil der öffentliche Nahverkehr nicht gut genug ausgebaut ist? Das ist nur ein Dilemma, wenn es um die Zukunft des Pendelns geht.
Millionen von Pendlern in Deutschland fahren jeden Tag oft weite Strecken zur Arbeit - meistens mit dem Auto, meist alleine. Das ist nicht nur schlecht fürs Klima und droht die Infrastruktur zu überlasten. Sondern es treibe die Menschen in Zeiten des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auch in eine "Ölpreisfalle", erklärt die Denkfabrik Agora Verkehrswende - die nun in einer neuen Studie Vorschläge für eine umfassende Reform des Pendelverkehrs macht.
"Pendlerinnen und Pendler brauchen von der Politik nicht immer neue finanzielle Entlastungen, sondern einen Plan, wie sie zukünftig klimafreundlich zur Arbeit kommen können", sagte Christian Hochfeld, Direktor von Agora Verkehrswende. Es müsse eine grundlegende Trendwende im Pendelverkehr eingeläutet werden. Dazu müsse der Bund den Kommunen weitreichendere Entscheidungsfreiheiten einräumen.
Die Ampel-Koalition hatte im Februar im Zuge eines ersten Entlastungspakets angesichts gestiegener Energiepreise beschlossen, die Pendlerpauschale für Fernpendler in der Steuererklärung anzuheben. Zugleich wurde vereinbart, dass in dieser Legislaturperiode eine Neuordnung der Pendlerpauschale angestrebt werden soll - um "ökologisch-soziale Belange" der Mobilität besser zu berücksichtigen.