Corona hat kein Ende, doch die Wurst hat zwei
Süddeutsche Zeitung
Coronabedingt nimmt der Fasching schon besondere Formen an. Da lassen sich auch die Narrhalla-Aktiven etwas einfallen: In einer Küche am Viehhof entsteht eine royale Bratwurst-Kreation.
Es ist schon ein einigermaßen skurriles Szenario, das sich da in der kleinen Vorbereitungsküche der Metzgerei Gaßner am Viehhof abspielt. In eher unfeierlichem Ambiente stehen da zwischen Töpfen, Pfannen und Kübeln eine Handvoll Faschingsfreunde im vollgefiederten Ornat und klatschen lachend im Takt zur Blasmusik, die - wahrscheinlich nur aus Platz- und Corona-Gründen - allerdings vom Band kommt, während ein Rudel Fotografen das Spektakel für die Nachwelt festhält.
Vor der fröhlichen Narrenschar: eine Schüssel mit Brät samt goldenem Löffel - eindeutige Indizien, dass hier in Kürze im Namen und im Auftrag der Faschingsgesellschaft Narrhalla eine "royale Bratwurst" gefertigt wird. Und damit, liebe Närrinnen und Narrhalesen, Alaaf, Helau und herzlich willkommen in der heißen Phase des Münchner Faschings!
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Nein, der fällt natürlich nicht aus, wie andernorts schon mit ketzerischem Unterton vermeldet wurde. Was ein richtiger Narr ist, der lässt sich doch von so einem dahergelaufenen Virus nicht den Spaß verderben.
Er sieht auch in diesem Jahr halt ein bissl anders aus, der Fasching, manchmal kommt er auch bloß per Zoom daher. Aber er kommt, so sicher wie die nächste Krapfenlieferung. Denn bei allem Frohsinn, den die Narrhalla in den tollen Tagen gern verbreitet, darf nicht vergessen werden, dass sie das nicht nur im Ballsaal tut, sondern auch in Altenwohnheimen, Seniorenzentren und Kinderheimen, die der ehemalige Faschingsprinz Christian Schöttl mit seinem "königlich-bayerischen Speisewagen" anfährt.