Bin wieder da
Süddeutsche Zeitung
Deutschland und Friedrich Merz haben gerade ein Déjà-vu. Er ist zurück, mehr als jemals zuvor. Obwohl er vor zwölf Jahren aus der Politik ausgestiegen ist. Als designierter CDU-Chef übt er jetzt heftige Kritik an der eigenen Partei. Eine Auferstehung.
Wenn der Abgeordnete Friedrich Merz seinen Arbeitsplatz im Deutschen Bundestag aufsucht, begibt er sich auf eine Zeitreise. Er fährt mit dem Aufzug in den sechsten Stock des Jakob-Kaiser-Hauses, er hört den Hall seiner Schritte oben im Flur, er nimmt den Gang links neben der Treppe und erreicht dann schon nach wenigen Metern das Türschild mit der Nummer 6.249. So wie früher. Und wenn Merz dann sein Büro betritt, wenn er vor dem marmorierten Schreibtisch steht und der Sitzecke mit den leicht ramponierten schwarzen Ledersesseln, dann fragt er sich manchmal, was er hier eigentlich macht. "Ein Déjà-vu", sagt er.
