Berlin muss nach Bordell-Razzia Schadenersatz zahlen
n-tv
Die Razzia im "Artemis" im April 2016 war eine der spektakulärsten im Berliner Rotlichtmilieu. Doch die Vorwürfe, etwa der Steuerhinterziehung und des Menschenhandels, fielen später in sich zusammen. Die Betreiber des Bordells haben nun Erfolg mit einer Klage gegen das Land Berlin.
Mehr als fünfeinhalb Jahre nach einer spektakulären Razzia im Großbordell "Artemis" muss das Land Berlin Schadenersatz an die beiden Betreiber bezahlen. Das Kammergericht sprach ihnen in einem Berufungsprozess jeweils 50.000 Euro nebst Zinsen zu.
Die Betreiber hatten der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, sich bei einer Pressekonferenz anlässlich der Razzia vorverurteilend geäußert zu haben. Sie klagten daraufhin gegen das Land. Das Landgericht wies die Klage ab, das Kammergericht als zweite Instanz gab ihnen jedoch recht.
Die Betreiber seien von den Äußerungen der Anklagebehörde in ihrem allgemeinen Persönlichkeitsrecht verletzt worden, begründete das Gericht seine Entscheidung. Für diese Amtspflichtverletzung stehe ihnen Schadenersatz zu.