Bei Johnson & Johnson wird Zweitimpfung nötig
Süddeutsche Zeitung
Bis Anfang Februar sollen in Deutschland die digitalen Impfnachweise an jüngste EU-Vorgaben sowie an Erkenntnisse zur Wirksamkeit des Impfstoffs von Johnson & Johnson angepasst werden. Umgesetzt werden soll damit die Vorgabe der Europäischen Union, wonach Impfzertifikate in der EU künftig nur noch neun Monate nach der Grundimmunisierung gegen das Coronavirus gültig sind, wie ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte. Im Zuge dessen sollen in Deutschland auch die Vorgaben für eine Impfung mit dem Vakzin von Johnson&Johnson geändert werden.
Als geimpft mit vollständigem Grundschutz gilt man in Deutschland künftig erst dann, wenn auf die Johnson-&-Johnson-Erstimpfung eine zweite Impfung erfolgt, so der Sprecher. Dies solle möglichst mit einem mRNA-Vakzin wie dem von Biontech/Pfizer oder Moderna erfolgen, wie er bekräftigte. Der vollständige Schutz ist etwa für die Einhaltung von 2-G-Zugangsregeln nötig.
Mit diesem Schritt will man einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission nachkommen. Sie rät allen Menschen ab 18 Jahren, die eine erste Johnson-&-Johnson-Dosis erhalten haben, ihre Immunisierung mit einer zweiten Dosis eines mRNA-Impfstoffs zu optimieren. Dies wird unabhängig vom Zeitpunkt der Erstimpfung empfohlen - aber mit einem Mindestabstand von vier Wochen. Laut der EU-weiten Zulassung für Johnson & Johnson hingegen ist für die Grundimmunisierung nur eine Dosis nötig - die Regeln in Deutschland weichen somit künftig hiervon ab.
Eine dritte Impfung sei zudem auch nach einer Johnson-&-Johnson-Erstimpfung sowie einer Zweitimpfung sinnvoll, auch hier idealerweise mit einem mRNA-Impfstoff, sagte der Ministeriumssprecher. Heute zählen in einigen Bundesländern Johnson-&-Johnson-Erstgeimpfte nach nur einer weiteren Impfung schon als "geboostert", wenn es um 2-G-plus-Regeln geht und Eintritt nur Geimpften und Genesenen gestattet ist, die zudem getestet sind oder eine Auffrischungsimpfung erhalten haben. (18.01.2022)
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