Argentinien erteilt DFB-Weisen Rummenigge eine Lektion
n-tv
Gerade erst als einer der neuen DFB-Retter vorgestellt, reist Karl-Heinz Rummenigge zur WM nach Katar. Er sieht eine Lektion in Sachen Fußball. Argentinien schlägt Kroatien mit 3:0 und singt sich warm für den dritten Titel. Nicht nur Lionel Messi ist begeistert.
Vielleicht ist es auch einfach dieses Lied: "Muchachos". Sie singen es immer und immer lauter und mit immer größerer Gewissheit. Sie singen es in der Umkleidekabine des Lusails, sie singen es unter den goldbeleuchten Rändern des Stadions und in den Straßen von Buenos Aires. "In Argentinien bin ich geboren. Die Erde von Diego und Lionel." Mehr braucht es nicht. Dann ist alles geklärt. Das hier ist die Erde von Diego und Lionel. Zwei Jahrhundertfußballer, die zerbrechliches Glück über ihr Land bringen.
Was für ein Team! Argentinien schert sich nicht um die "Vorboten des Untergangs", denen sie am 22. November im Lusail Iconic Stadium beim 1:2 gegen Saudi-Arabien begegnet sind. Unbeirrt von der historischen Niederlage nach 36 ungeschlagenen Spielen in Folge ziehen sie seither bei der WM ihre Kreise, selten spektakulär, häufig magisch und wenn es eben die Verhältnisse erforderten auch dreckig. Sie spielen so, wie es die deutsche Mannschaft vor langen Jahren einmal spielte. Und dazu gibt es eine Prise Messi.
Wie 1990, damals verloren sie gegen Roger Millas Kamerun, ziehen sie nach einer Demütigung zum Auftakt des Turniers ins Finale ein. Anders als 1990 können sie am Sonntag mit ihrer besten Elf spielen. Anders als 1990 wartet dort mit Sicherheit auch nicht der Erzfeind Deutschland. Der ist längst abgereist und bricht sich jetzt im winterlichen Deutschland die Beine.