Afghanistan versinkt immer mehr im Elend
ZDF
Vor vier Monaten sind die internationalen Truppen aus Afghanistan abgezogen. Zurück bleiben eine Terrorgruppe, 40 Millionen Afghanen, viel Leid.
Generalmajor Chris Donahue war der letzte US-Soldat, der Afghanistan verließ - vor 100 Tagen, am 31. August. Das Bild ging um die Welt, die Taliban feierten den Abzug des Westens und ergriffen die Macht im Land - mit dramatischen Folgen für die Bevölkerung: Menschen verlieren ihre Arbeit, Frauen viele ihrer Rechte, Lebensmittel sind knapp und Kinder verhungern. Dennoch geht die achtjährige Fatima jeden Tag zu ihrem Arbeitsplatz - die Straße. Sie ist Schuhputzerin.
Fatima hat nie eine Schule besucht. Aber sie hat gelernt, auf der Straße zu überleben. Dieser Kampf ist seit der Machtübernahme noch härter. Das Mitleid, mit dem Kinder bis vor einiger Zeit noch rechen konnten, schwindet. Nur wenige Erwachsene haben ein bisschen Kleingeld übrig, um sich die Schuhe putzen zu lassen.
Ob ihre Familie am Ende des Tages etwas zu essen hat, hängt auch von der Achtjährigen ab. Manchmal kann sie eine Tüte Brot kaufen, meistens bleibt sie hungrig. Eine richtige Mahlzeit oder etwas zum Spielen - weit weg von Fatimas Lebensrealität: "Ich hatte noch nie ein Spielzeug."