Ärzte rudern bei 3-G-Regel zurück
Süddeutsche Zeitung
Manche Mediziner in Bayern wollten nur noch Geimpfte, Genesene und Getestete in ihren Praxen behandeln. Doch die Reaktionen auf die verschärften Zugangsregeln fallen heftig aus.
Es war ein Versuch, die Patienten im Wartezimmer, das Praxisteam und natürlich auch sich selbst effektiver vor Corona zu schützen: Einige Ärzte im Freistaat wollten dem Beispiel großer Krankenhäuser folgen und nur noch jenen Patientinnen und Patienten Eintritt in ihre Praxis gewähren, die geimpft, genesen oder getestet sind. Bundesweite Recherchen des Bayerischen Rundfunks hatten ergeben, dass es sich dabei zwar um eine Minderheit handele - doch Einzelfälle seien es auch nicht. Die Reaktionen auf die verschärften Zugangsregelungen waren jedoch stellenweise so heftig, dass die betroffenen Ärzte diese nun wieder zurücknehmen beziehungsweise entschärfen. "Die Anfeindungen sind zum Teil sehr persönlich", heißt es etwa aus einer orthopädischen Praxis im schwäbischen Friedberg.