Zweite Reihe organisiert den "Wahnsinn" in China
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Timo Boll fehlt, Dimitrij Ovtcharov fehlt, Patrick Franziska fehlt: Trotzdem steht ein völlig neuformiertes deutsches Team bei der Tischtennis-WM jetzt im Halbfinale. Ein Mann aus der zweiten Reihe steht im Mittelfeld und wird zum Mentalitätsgiganten.
Solche WM-Momente kannte die vermeintlich zweite deutsche Tischtennis-Reihe bislang nur von der Tribüne: Benedikt Duda stand mit weit hochgerissenen Armen am Tisch. Und seine beiden Mitspieler liefen von der Bank aus jubelnd auf ihn zu. Auch ohne die Topspieler Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov hat die deutsche Nationalmannschaft bei der Team-Weltmeisterschaft in China ihren Platz im Halbfinale und damit auch mindestens schon die Bronzemedaille sicher.
Und genau wie die deutschen Frauen am Tag zuvor gegen Hongkong gewann sie ihr Viertelfinale gegen Frankreich nach einem 0:2-Rückstand noch mit 3:2. Halbfinal-Gegner ist jetzt am Samstag Südkorea. "Deutschland ist nie zu unterschätzen - egal, mit welcher Truppe wir kommen", sagte der Einzel-Europameister Dang Qiu. "In so einer starken Tischtennis-Nation und bei so einer großen Tischtennis-Historie hat man natürlich mehrere gute Spieler. Wir haben unsere Chance hier bekommen - und gezeigt, dass wir es auch können!"
Dass gleich beide deutschen Teams eine WM-Medaille holen, gab es zuletzt 2010 in Moskau und davor 1997 in Manchester. Für die deutschen Frauen blieb es in Chengdu bei Bronze, sie verloren am Freitag ihr Halbfinale gegen Japan mit 0:3.